Im Jahr 2015 habe ich meine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger am Bundeswehrkrankenhaus Ulm begonnen und drei Jahre später erfolgreich abgeschlossen. Nach der Ausbildung habe ich dort zwei Jahre auf der  neurochirurgischen Station gearbeitet.

Im Jahr 2021, während der anhaltenden COVID-19-Pandemie, wechselte ich auf die Intensivstation der Uniklinik Ulm. Diese herausfordernde Zeit war geprägt von einer intensiven Patientenversorgung und einem hohen Maß an Krisenmanagement. Der Alltag auf der Intensivstation erforderte nicht nur fachliches Können, sondern auch emotionale Belastbarkeit und Flexibilität. Diese Phase hat mein Verständnis für die Arbeit in der Akutmedizin nachhaltig geprägt und mir gezeigt, wie wichtig eine strukturierte und einfühlsame Betreuung in Extremsituationen ist.

Mit dem Abklingen der Pandemie, als das Krankenhaus wieder verstärkt seinem regulären Versorgungsauftrag nachgehen konnte, wechselte ich in die Anästhesie. Dieser Schritt eröffnete mir eine neue berufliche Perspektive, die nicht nur meine fachlichen Kenntnisse erweiterte, sondern mir auch besondere Momente der beruflichen Zufriedenheit schenkte. Häufig kommen Patienten angespannt und sorgenvoll von den unterschiedlichen Stationen in den OP-Bereich. Wenn diese Patienten im Rahmen der OP- und Narkosevorbereitung und durch meine Betreuung sichtlich entspannter und schließlich vielleicht mit einem Lächeln die Narkose beginnen können, erfüllt mich das jedes Mal mit Freude. Solche Momente verdeutlichen mir die Bedeutung und Wichtigkeit von Vertrauen und emotionaler Zuwendung in der Medizin.

Werdegang von Julian Woll

Ein künstlerisches Bild welches eine altere Person auf dem Boden kniend zeigt
Der Inhaber steht in einem OP Bereich in grüner Arbeitskleidung. Er Blickt freundlich in die Kamera.

Meine Werte

Während der Pandemie wurde für mich besonders deutlich, dass die Neutralität ein zentraler Bestandteil der Arbeit im deutschen Gesundheitswesen ist. Ohne Vorurteile werden alle Menschen, also auch Straftäter, Raucher, Alkoholiker, anderweitig Suchtkranke oder selbst verschuldet Erkrankte, zunächst einmal gleich behandelt. Auch die sozialen Hintergründe, Lebensstile oder Taten, die jemand mitbringt, spielen keine Rolle.

Natürlich gibt es Situationen, die für das medizinische Personal emotional herausfordernd sind. Wenn beispielsweise einer bekanntermaßen straffälligen Person die gleiche Sorgfalt und Fürsorge entgegengebracht werden muss, wie einem Kind.

Das deutsche Gesundheitssystem ist nicht perfekt, doch ich bin fest davon überzeugt, dass dieser Grundsatz der neutralen und umfassenden Versorgung aller Menschen ein unschätzbares Gut ist.

Mein Beruf erfordert es, stets professionell zu handeln und jedem Menschen die gleiche Fürsorge zukommen zu lassen.

Sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld ist es mir daher wichtig, Verantwortung zu übernehmen und für andere da zu sein. Menschen in schwierigen Momenten Vertrauen und Sicherheit zu geben, liegt mir dabei besonders am Herzen. Ich möchte, dass sich andere auf mich verlassen können, vor allem dann, wenn Ruhe und Klarheit gebraucht werden. Mit Achtsamkeit und Einfühlungsvermögen versuche ich eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich Menschen verstanden und unterstützt fühlen.

Diese Werte prägen mein Denken und Handeln in jeder Situation und geben mir auch in herausfordernden Momenten Orientierung.

Meine Vision

Nebenberuflich habe ich nach meiner Ausbildung einige Zeit bei einem lokal tätigen Hausnotrufanbieter gearbeitet. Während dieser Tätigkeit konnte ich weitere wertvolle Erfahrungen sammeln. Ich bemerkte jedoch auch einige organisatorische und strukturelle Mängel, die die Qualität und Sicherheit der Arbeit aus meiner Sicht erheblich beeinträchtigten.

Besonders prägend für mich war ein Einsatz, bei dem mir in der Funktion als Rufdienst eine gestürzte Person ohne Vorerkrankungen gemeldet wurde. Vor Ort stellte sich jedoch heraus, dass die Person eine umfangreiche Liste von Vorerkrankungen und einen langen Medikamentenplan hatte. Sie wies durch den Sturz eine Kopfverletzung auf und war wesensverändert, was für mich den Einsatz des Rettungsdienstes erforderlich machte.

Die unzureichende Risikoanalyse und Aufnahme sämtlicher Patientendaten bei der Aufnahme in den Rufdienst führten dazu, dass mit dem Hausnotruf zunächst das falsche Rettungsmittel geschickt wurde und die Person wenige Tage später leider verstarb. Hier war für mich besonders erschreckend, dass für die Tätigkeit im Bereitschaftsdienst keine medizinischen Qualifikationen vorausgesetzt wurden.

Ein weiteres zentrales Problem war beispielsweise das Fehlen eines klaren Ausfallkonzepts für Bereitschaftsfahrzeuge, wodurch mir ein Mal sogar anstatt des regulären Fahrzeugs ein LKW als Ersatz bereitgestellt wurde, obwohl ich nicht über die erforderliche Führerscheinklasse verfügte. Vorgesetzte waren in den meisten Situationen oft nicht erreichbar, was die Handlungsfähigkeit zusätzlich einschränkte.

Die persönlichen Erfahrungen, die ich im Rahmen der Rufdiensttätigkeit machte, verdeutlichten mir die weitreichenden Konsequenzen von strukturellen Mängeln, fehlender Qualifikation und davon, keinen Vorgesetzten erreichen zu können.

So hat mir die Tätigkeit nicht nur wertvolle Einblicke in die Arbeit im Hausnotrufdienst gegeben, sondern auch gezeigt, wie wichtig es ist, klare Standards, Schulungen und ein durchdachtes Krisenmanagement zu etablieren, um eine sichere und professionelle Betreuung zu gewährleisten.

Aus diesem Erfahrungsschatz heraus habe ich mein eigenes Unternehmen gegründet. Mein Ziel ist es, die Qualität der Versorgung auf ein neues Level zu heben. Was den Hausnotruf Ulmer Spatz von anderen Anbietern in Ulm, dem Alb-Donau-Kreis und Neu-Ulm unterscheidet, ist seine kompromisslose Qualität:

Eine lückenlose Dokumentation sämtlicher Einsätze,

Eine enge Vernetzung mit den behandelnden Ärzten,

Eine Rufbereitschaft, die ausschließlich von medizinisch ausgebildetem und mehrjährig examiniertem Personal betreut wird.

Menschen, die gestürzt sind oder sich in einer Notlage befinden, wünschen sich mehr als rein technische Unterstützung. Sie wünschen sich eine Person mit Fachkompetenz, die ihre Situation korrekt bewertet und mit Feingefühl und Empathie die situationsbezogen korrekten Maßnahmen ergreifen kann. Diese besondere Sensibilität entsteht nur durch Berufserfahrung. Genau deshalb setze ich in meinem Unternehmen auf erfahrenes Pflegefachpersonal.